Der Verwaltungsrat des Norddeutschen Rundfunk (NDR) spricht sich dafür aus, dass eine externe Kandidatin die neue Intendantin der ARD-Anstalt werden soll. Nach einer öffentlichen Ausschreibung hat sich im Auswahlprozess Sandra Harzer-Kux durchgesetzt. Die Entscheidung ist einstimmig gefallen.
Die stellvertretende Vorsitzende des NDR-Verwaltungsrats, Uta-Maria Kuder, begründete: „Mit Frau Harzer-Kux kann der NDR eine überzeugende Führungspersönlichkeit und eine kompetente und erfahrene Medienmanagerin gewinnen, die die notwendigen Veränderungen und Weiterentwicklungen des NDR in einem schwieriger werdenden Umfeld beteiligungsorientiert um- und durchsetzen kann.“ Weiter heißt es: „In ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn hat sie gezeigt, dass sie einen langen Atem bei der Umsetzung von Veränderungen hat – insbesondere digitaler Veränderungen – und in der Lage ist, sich schnell in komplexe Themen einzuarbeiten. Mit ihrem unverstellten, aber gleichzeitig wertebasierten Blick von außen kann sie dem NDR und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk neue Impulse geben, Chancen entdecken und neu denken.“
Sandra Harzer-Kux war jahrelang im Bertelsmann-Konzern tätig. Im Jahr 2007 war die Leiterin des Audio- und Bewegtbildbereichs bei Gruner + Jahr, danach war sie im Bereich des Corporate Publishings tätig. Nachdem sie dann 2013 Geschäftsführerin von G+J Corporate Editors war, kam sie 2016 in die Geschäftsführung der Bertelsmann-Tochter Territory. Im Jahr 2020 wurde sie dann Sprecherin der Geschäftsführung. Im vergangenen Jahr verkündete sie ihren Abschied und gründete danach dann ihre eigene Produktionsfirma.
Der Verwaltungsrat des NDR schlägt damit dem Rundfunkrat nur eine Kandidatin vor. Auch wenn es keinen Gegenkandidaten gibt, ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Rundfunkrat nötig, um zum Intendanten gewählt zu werden. Die Wahl wird am 4. April stattfinden.
Sollte Harzer-Kux gewählt werden, wird sie am 1. September die Nachfolge von Joachim Knuth antreten. Er hatte im letzten Jahr den Aufsichtsgremien des NDR angeboten, seine Amtszeit um wenige Monate zu verkürzen, um Ende August in den Ruhestand zu gehen.
Quelle: DWDL