Auf der Plattform X, ehemals Twitter, wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Accounts von türkischen Organisationen gesperrt. Sie haben die Proteste gegen die türkische Regierung organisiert.

Einer Beobachtungsstelle zufolge wurden in der Türkei in den vergangenen Tagen weit mehr als 100 Konten von feministischen und studentischen Organisationen auf X blockiert. Das hat die Initiative zur Überwachung von Internetzensur Engelliweb zusammengetragen. Die hat eine Übersicht mit mehr als 40 Konten von Jugendorganisationen aufgezählt, deren Konten auf X blockiert wurden. In anderen Ländern sind diese Konten noch aufrufbar, nur in der Türkei nicht.

Der Cyberrechts-Aktivist Yaman Akdeniz hat auf X selbst kritisiert, dass die Konten willkürlich gesperrt wurden, obwohl X-Besitzer Elon Musk versichert hatte, dass die Plattform für die freie Meinungsäußerung und das Recht, frei zu reden, einsetzen würde. Während sich der Milliardär als „absoluter Verfechter von freier Rede“ darstelle, seien die Sperrungen ein Zeichen dafür, dass autoritären Zensurforderungen nachgekommen werden.

Die Sperrungen sind vor dem Hintergrund der Festnahme des abgesetzten Bürgermeisters Ekrem Imamoğlu erfolgt, der in Untersuchungshaft sitzt. Seit seiner Festnahme vergangene Woche kam es in der Türkei seit einigen Tagen zu landesweiten Protesten.

Quelle: Heise Online