Die größte Oppositionspartei der Türkei, die CHP, hat Ekrem Imamoğlu zu ihrem Präsidentschaftskandidaten für die Präsidentenwahl 2028 gewählt. Der abgesetzte Bürgermeister von Istanbul sieht wegen Korruptionsvorwürfen in Untersuchungshaft.
Von 1,7 Millionen Mitgliedern der Partei haben etwa 1,6 Millionen für İmamoğlu als Kandidaten ausgesprochen, wie CHP-Parteichef Özgür Özel vor Teilnehmern einer Demonstration für den in Untersuchungshaft sitzenden Politiker mitteilte. İmamoğlu war auch der einzige Kandidat, der zur Wahl stand.
Ob aber İmamoğlu wirklich zur Präsidentschaftswahl antreten kann und damit auch gegen den amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan antreten kann, ist unklar. Offizieller Kandidat wird er erst, wenn die als regierungsfreundlich geltende türkische Wahlbehörde seine Kandidatur bestätigt. Und wegen der eingeleiteten Ermittlungen ist dies eher fraglich.
Am vergangenen Mittwoch (19.03.) ist İmamoğlu festgenommen worden. Mit ihm auch noch 100 weitere Beschuldigte. Gegen ihn wird in zwei getrennten Verfahren, einmal wegen Korruption und einmal wegen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, ermittelt. Sollten diese Verfahren fortgesetzt werden, gilt es als unwahrscheinlich, dass İmamoğlu als Präsidentschaftskandidat antreten darf.
Quelle: ZDF