Die Deutsche Bahn hat im letzten Jahr deutlich mehr Entschädigungen an ihre Fahrgäste gezahlt als im Vorjahr. Wie eine Sprecherin des Konzerns dem ZDF bestätigte, wurden im Jahr 2024 insgesamt 6,9 Millionen Entschädigungsanträge gestellt. Ein deutlicher Anstieg gegenüber den 5,6 Millionen Anträgen aus dem Jahr 2023. Die ausgezahlte Summe betrug 196,8 Millionen Euro, während es 2023 noch 132,8 Millionen Euro waren. Zuvor hatte die „Bild am Sonntag“ darüber berichtet.
Als Hauptgründe für die gestiegene Zahl an Entschädigungen nannte die Bahn die angespannte Lage im Schienennetz: „Einschränkungen und Kapazitätsengpässe sowie eine anhaltend hohe Bautätigkeit sind die Ursache“, erklärte die Sprecherin. Laut Angaben der Bahn seien marode und überlastete Strecken für rund 80 Prozent der Verspätungen im Jahr 2024 verantwortlich.
Ursprünglich hatte sich die Deutsche Bahn für 2024 das Ziel gesetzt, mehr als 70 Prozent ihrer Fernzüge pünktlich ans Ziel zu bringen. Doch bereits im Juli wurde dieses Vorhaben verworfen. Letztlich erreichten nicht einmal 65 Prozent der Fernzüge ihr Ziel mit weniger als sechs Minuten Verspätung.
Bahnchef Richard Lutz hatte bereits im Dezember darauf hingewiesen, dass die Bahn im Fernverkehr erhebliche Umsatzeinbußen hinnehmen musste: „Wir haben dieses Jahr rund 700 Millionen Euro Umsatz im Fernverkehr nicht realisieren können.“ Die endgültige Jahresbilanz für 2024 will die Bahn am 27. März vorstellen.
Quelle: ZDF