Ein Gericht in Südkorea hat entschieden, dass der Haftbefehl gegen den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol ungültig ist. Damit ist der Weg für seine mögliche Freilassung geebnet. Yoon wurde im Januar 2024 festgenommen, nachdem er kurzzeitig das Kriegsrecht in Südkorea ausgerufen hatte.
Das Gericht begründete seine Entscheidung damit, dass die Frist für die formelle Verhaftung abgelaufen war, bevor Yoon Ende Januar offiziell angeklagt wurde. Die Ermittler werfen ihm jedoch weiterhin kriminelle Rebellion vor. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap halten die Behörden ihn für eine Gefahr für die Rechtsstaatlichkeit des Landes.
Yoons Anwälte begrüßten die Entscheidung, betonten aber, dass ihr Mandant nicht sofort freikommt. Es könnte noch eine Berufung gegen das Urteil geben. Unabhängig von diesem Verfahren muss sich der 64-Jährige weiterhin vor Gericht verantworten. Gegen ihn laufen ein Amtsenthebungsverfahren vor dem Verfassungsgericht und es läuft ein Strafprozess, der sich ebenfalls mit seiner umstrittenen Amtsführung befasst.
Im Dezember 2024 hatte Yoon überraschend das Kriegsrecht in Südkorea verhängt. Er behauptete, er habe dies getan, um die Bevölkerung vor der Opposition zu schützen, die angeblich seine Politik untergraben wollte. Nach heftigen Protesten wurde der Ausnahmezustand jedoch wieder aufgehoben. Schließlich stimmte das südkoreanische Parlament für seine Amtsenthebung, woraufhin er seines Postens enthoben wurde.
Quelle: ZDF