ProSiebenSat.1 konnte im letzten Jahr ihren Umsatz leicht auf 3,918 Milliarden Euro steigern. Allerdings sank der operative Gewinn (adjusted EBITDA) auf 557 Millionen Euro. Insgesamt machte das Medienunternehmen einen Verlust von 122 Millionen Euro, was nur eine geringe Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr darstellt. 

Für dieses Jahr erwartet man einen Umsatzanstieg auf rund 4 Milliarden Euro, wobei Schwankungen von plus/minus 150 Millionen Euro möglich sind. Allerdings könnte der operative Gewinn weiter sinken. Damit das Umsatzziel erreicht wird, müssten die Werbeeinnahmen im deutschsprachigen Raum um etwa 2 Prozent steigen. Besonders die klassischen TV-Werbeeinnahmen dürften jedoch rückläufig sein – ein Trend, der sich bereits 2024 abgezeichnet hat. Die Werbeeinnahmen insgesamt gingen im vergangenen Jahr um 3 Prozent zurück, obwohl digitale Werbeformate um 5 Prozent zulegen konnten. 

Der Bereich Commerce & Ventures, zu denen Beteiligungen wie Flaconi und Verivox gehören, entwickelte sich hingegen positiv und erreichte erstmals einen Umsatz von über einer Milliarde Euro. Doch hier steht ein Umbruch bevor: Auf Druck der Hauptaktionäre Media For Europe (MFE, ehemals Mediaset) und PPF plant ProSiebenSat.1, sich von Beteiligungen zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören – darunter Flaconi und Verivox. Da es in den letzten Monaten kaum Fortschritte beim Verkauf gab, wächst der Unmut der Gesellschafter. 

Kurz vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen gab der Konzern bekannt, dass Gespräche mit dem Finanzinvestor General Atlantic (GA) laufen. GA ist bereits an der NuCom Group, der Holding für Commerce & Ventures, beteiligt. Medienberichten zufolge könnte GA bisherige Verkaufspläne behindert haben – mit einer neuen Vereinbarung soll diese Blockade nun gelöst werden.

Quelle: DWDL