Im Jahr 2013 kaufte Amazon-Gründer Jeff Bezos die Zeitung „Washington Post“. Eine sehr renommierte Zeitung, die bei den Präsidentschaftswahlen in den USA immer eine Wahlempfehlung herausgab. Bei der letzten Wahl 2024 war dies nicht mehr so. Die Aufregung war so groß, dass einige Abonnenten ihr Abo bei der Zeitung beendeten. Bei den letzten Wahlen hatte die Zeitung immer eine Empfehlung für die Demokraten herausgegeben. Doch diesmal nicht. Nun soll sich auch die Meinung bei der Zeitung ändern.
In einem Schreiben an die Redaktion, das Bezos selbst veröffentlichte, informierte er über von ihm verordnete „Änderungen auf unseren Meinungsseiten“. So schrieb der Amazon-Gründer: „Wir werden jeden Tag über die Unterstützung und Verteidigung von zwei Säulen schreiben: persönliche Freiheiten und freie Märkte.“ Man darf auch über andere Themen schreiben, doch Standpunkte, gegen diese beiden „Säulen“ gerichtet, dürfen nicht mehr veröffentlicht werden. Oder wie Bezos umschreibt: Man werde die Veröffentlichung anderen überlassen.
Er begründet dies so: „Es gab eine Zeit, in der eine Zeitung, vor allem wenn es sich um ein lokales Monopol handelte, es als einen Service ansah, den Lesern jeden Morgen einen breit gefächerten Meinungsteil vor die Haustür zu legen, der alle Ansichten abdecken sollte. Heute erledigt das Internet diese Aufgabe.“ Weiter heißt es, dass er „aus Amerika und für Amerika“ sei und ein Großteil des amerikanischen Erfolgs auf der Freiheit „der Wirtschaft und sonst überall“ beruhe. Und damit meinte Bezos nicht die redaktionelle Freiheit.
Ob dies auch mit dem „Einschleimen“ von US-Präsident Donald Trump zu tun hat, kann man nur spekulieren. Aber unter Trump wird die freie Meinung in den USA ziemlich leiden.
Quelle: DWDL