Der Anschlag gestern (13.02.) in München, wo ein Mann mit einem Auto in eine Demo reinfuhr, war nach Angaben der Ermittler islamistisch motiviert gewesen. Der 24-jährige Beschuldigte habe in einer Vernehmung Äußerungen getätigt, die auf „eine religiöse Tatmotivation“ schließen ließen, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Gabriele Tilmann bei einer Pressekonferenz am Freitagvormittag (14.02.).
Als Anhaltspunkte für eine islamistische Motivation nannte die Oberstaatsanwältin unter anderem die Aussage von Polizisten, der Fahrer habe nach der Tat “Allahu Akbar“ gerufen. In einer Vernehmung habe der 24-jährige Afghane eingeräumt, bewusst in die Teilnehmer des Demonstrationszugs der Gewerkschaft Verdi gefahren zu sein. Er hat dies mit einer religiösen Motivation begründet.
Die Oberstaatsanwältin betonte, dass es sich dabei um eine vorläufige Einschätzung auf Basis der bisherigen Erkenntnisse handelt. Sie würde sich nach derzeitigem Stand „schon trauen, von einer islamistischen Tatmotivation zu sprechen.“ Bisher gebe es allerdings „keine Anhaltspunkte für eine Eingliederung des Beschuldigten in eine islamistische Organisation wie den IS“, sagte sie.
Der 24-Jährige, der aus Afghanistan kommt, hat sich legal in Deutschland aufgehalten. Er sollte laut Tilmann heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Hinweise auf tatrelevante psychische Erkrankung bei dem Verdächtigen gebe es demnach bisher nicht. Tilmann stellte auch klar, dass der Täter nicht ausreisepflichtig war. Man steht noch am Anfang der Ermittlungen. Er hat hin wieder Beiträge mit religiösem Bezug in den sozialen Medien gepostet. Er sei „sehr religiös gewesen und trug das auch nach außen“, sagte die Oberstaatsanwältin weiter.
Der 24-Jährige fuhr gestern mit einem Kleinwagen in eine Demo der Gewerkschaft Verdi rein. Nach Polizeiangaben sind 36 Menschen verletzt worden. Zwei Betroffene erlitten demnach schwerste Verletzungen, darunter ein Kind. Acht gelten als schwer verletzt.
Quelle: ZDF