Die deutsche Wirtschaft ist im Jahr 2024 leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent zurück, teilte das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mit. Ruth Brand, die Chefin des Statistischen Bundesamts, erklärte: „Konjunkturelle und strukturelle Belastungen standen im Jahr 2024 einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung im Wege.“ Schon 2023 schrumpfte das BIP um 0,3 Prozent.

Laut dem Jahresgutachten des Sachverständigenrats wuchs das BIP in den letzten fünf Jahren preisbereinigt nur um 0,1 Prozent. „In den USA liegt das BIP bereits heute um mehr als zwölf Prozent über dem Vor-Corona-Niveau, im Euro-Raum um gut vier Prozent“, heißt es in dem Papier vom November. Der Internationale Währungsfonds prognostizierte im Oktober Deutschland ein Nullwachstum.

Ökonomen erwarten, dass die größte Volkswirtschaft in Europa kaum in Schwung kommen wird. „Die deutsche Wirtschaftsleistung wird 2025 voraussichtlich auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Corona-Krise liegen“, sagte Martin Werding, Mitglied im Sachverständigenrat. Die „Wirtschaftsweisen“ erwarten für 2025 ein Wachstum von nur 0,4 Prozent.

Die Bundesbank hat ihre Prognose auf 0,2 Prozent gesenkt. Der Konsum der Verbraucher wird etwa wegen der steigenden Reallöhne zulegen, aber nicht so stark wie bisher. Denn viele Menschen sorgen sich um ihren Job. Der Rückenwind für die Wirtschaft kommt von den sinkenden Leitzinsen der Europäischen Zentralbank, die ihre Geldpolitik in diesem Jahr weiter lockern werden. Damit können sich Verbraucher und Unternehmen billiger verschulden. Die Bauzinsen sind schon etwas gefallen, was Hausbauern hilft.

Quelle: ZDF