Das Bundeskartellamt will die teils massiven Schwankungen bei den Strompreisen an den Strombörsen überprüfen. Das hat der Präsident des Kartellamts, Andreas Mundt in einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ angekündigt. Man beobachtet „die Preisbildung am Strommarkt fortlaufend und engmaschig“, sagte er.

Weil Deutschland das erste Mal an diesem Winter „mit einem reduzierten Kraftwerkspark“ bewältigen muss, seien zunehmende Preisausschläge „zu erwarten“ gewesen und könnten „ein normales und unverfälschtes Marktergebnis sein„. „Aber um sicherzugehen, werden wir uns die Preisbildung während der Dunkelflaute sehr genau ansehen“, fügte Mundt hinzu.

Die Strompreise waren an den europäischen Börsen Mitte Dezember massiv gestiegen. Grund war nach Angaben der Bundesregierung eine sogenannte Dunkelflaute. Das heißt, dass weniger Sonnen- und Windstrom ins Stromnetz eingespeist wurde. Deutschland musste deswegen mehr Strom aus dem Ausland importieren.

Das Bundeskartell hat vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung der Erneuerbaren Energien und der gesunkenen Kraftwerkskapazität eine strengere Kontrolle des wichtigsten Betreibers RWE in Aussicht gestellt. Denn die Marktmacht des Energiekonzerns könnte gerade in Zeiten von Dunkelflauten stark zunehmen.

Doch die Strompreise gingen auch nach unten. Weil es im Norden von Deutschland einen starken Wind gegeben hat und für einen Wintertag gute Solarstrom-Ausbeute bei zugleich niedrigem Verbrauch gab, gab es am Feiertag ein Überangebot. Für private Verbraucher haben die Preisausschläge wegen der meist langfristigen Festpreisverträge keine Folgen.

Quelle: ZDF