Die am gestrigen Mittwoch (25.12.) abgestürzte Passagiermaschine aus Aserbaidschan ist nach Angaben der Ermittler von einem russischen Flugabwehrsystem abgeschossen worden. Das berichteten vier mit den Ermittlungen vertrauten Quellen in Aserbaidschan der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Flugzeug vom Typ Embraer 190 der Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines war auf dem Weg von Baku nach Grosny in die Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Die Maschine stürzte in der Nähe der Stadt Aktau in Kasachstan ab. 38 Menschen sind bei dem Absturz ums Leben gekommen. Der Absturz erfolgte kurz, nachdem das Flugzeug wegen einer Umleitung russisches Territorium überflogen hatte. Aus diesem Gebiet hatte Moskau in den letzten Monaten immer wieder Flugabwehrsysteme gegen ukrainische Drohnen eingesetzt.

Die Maschine flog Hunderte Kilometer abseits seiner regulären Route und stürzte dann am Ufer des Kaspischen Meeres ab. Die Maschine habe wegen angeblich schlechter Wetterbedingungen nicht in Grosny landen können und wich deswegen auf einen Ausweichflughafen aus, sagte der Präsident von Aserbaidschan, Ilham Alijew. Videos zeigen den Absturz, nach Berichten von Augenzeugen flog die Maschine zwei weite Kreise, ehe sie beim Versuch eines dritten Kreises auf dem Boden aufschlug.

Ersten Berichten zufolge heißt es von der Fluggesellschaft, dass die Maschine wegen eines mutmaßlichen Vogelschlags notlanden musste.

Aus der Ukraine und von der russischen Opposition im Ausland gab es gestern schon die ersten Vorwürfe, dass die Flugabwehr die Maschine im Zuge des Abwehrkampfs gegen ukrainische Drohnen getroffen hat. Russland weist dies zurück.

Quelle: SPIEGEL