Die Schauspielerin Karin Baal ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie verstarb schon am vergangenen Dienstag (26.11.) in Berlin, teilten ihre Kinder der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. „Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch – nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland“, heiß es von den Kindern von Karin Baal, am Samstag (30.11.).

In den 1950er Jahren war Karin Baal mit „Die Halbstarken“ bekannt geworden. Der Film erzählt von mehreren jungen Menschen in Berlin in der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften. Als Baal engagiert wurde, war sie damals selbst noch ein Teenager. Baal wurde 1940 in Berlin geboren. Sie begann eine Ausbildung zur Modezeichnerin. Unter Hunderten von Bewerbern wurde sie dann für „Die Halbstarken“ engagiert, in dem auch Horst Buchholz mitspielte. Baal übernahm die weibliche Hauptrolle der Sissy. Der Film wurde zu einem Klassiker des deutschen Nachkriegskinos, Baal wurde zur Legende und wurde auch später als die deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

Danach war sie in zahlreichen Filmen zu sehen, wie in „Das Mädchen Rosemarie“, „Wir Kellerkinder“ und „Die junge Sünderin“. Sie spielte auch in den Edgar-Wallace-Filmen mit und im Film „Berlin Alexanderplatz“ von Rainer Werner Fassbinder. Auch in Serien wie „Liebling Kreuzberg“ und in der „Schwarzwaldklinik“ war sie zu sehen.

Im Jahr 2018 bekam sie den erstmals verliehenen Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk geehrt. Die Götz George Stiftung würdigte Baal damals als „großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau“. Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihrer Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, heiß es damals.

Zuletzt lebte Baal in Berlin. Sie dachte immer wieder über einen Umzug zu ihrer Tochter nach Wien nach.

Quelle: ZDF