Volkswagen wird seine umstrittenen Beteiligungen an dem Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang verkaufen. Das hat der deutsche Automobilkonzern mitgeteilt.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Vorwürfe, dass es in der Volkswagen-Fabrik in Urumchi Menschenrechtsverletzungen gegeben haben könnte. Zuletzt ruhte die Produktion dort. Nur die Inbetriebnahme von neuen Autos lief mit 170 Mitarbeitern weiter. In Xinjiang betrieb China nachweislich Umerziehungslager für die muslimische Minderheit der Uiguren und nutzte Fabriken für Zwangsarbeit.
Als Grund für den Verkauf wurden nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wirtschaftliche Gründe genannt. Über die Zukunft des Werks wurde schon seit Monaten verhandelt. Neuer Inhaber sei laut Kreisen ein chinesischer Staatsbetrieb aus Shanghai. Zugleich haben die Wolfsburger ihre Zusammenarbeit mit Saic bis zum Jahr 2040 verlängert. Der bisherige Vertrag wäre im Jahr 2030 ausgelaufen.
Die neue Produktoffensive will Volkswagen ab 2026 starten und bis Ende des Jahrzehnts mit Saic 18 neue Modelle von VW und Audi auf den Markt bringen. Davon seien 15 exklusiv für den chinesischen Markt. Bis zum Jahr 2030 will, so die dpa, der VW-Konzern jedes Jahr vier Millionen Autos verkaufen und so einen Marktanteil von 15 Prozent in China erreichen. Zwischen dem Rückzug aus China, der wohl vor wenigen Tagen besiegelt wurde, und der Vertragsverlängerung mit Saic bestehe kein Zusammen, teile VW mit.
Quelle: ZDF, dpa