Der Technologiekonzern Bosch will bis 2023 in verschiedenen Bereichen auf der ganzen Welt 5.550 Stellen abbauen. Davon werden 3.800 Stellen in Deutschland abgebaut. Das hat der Konzern heute (22.11.) in einer Pressemitteilung mitgeteilt.
Bosch will Stellen im Bereich Softwareentwicklung für autonomes Fahren abbauen, was etwa 3.500 Stellen sein wird, die Hälfte davon in Deutschland. Zudem werden 750 Stellen in Hildesheim wegfallen und 1.300 Stellen werden in der Lenkungssparte in Schwäbisch Gmünd wegfallen.
„Wir müssen unsere Strukturen an das veränderte Marktumfeld anpassen und die Kosten nachhaltig senken, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und uns zukunftsfähig aufzustellen“, erläuterte Stephan Hölzl, Mitglied im Bereichsvorstand kaufmännische Aufgaben im Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions. Der Wandel zum elektrifizierten, softwaredefinierten Fahrzeug verzögere sich insgesamt enorm, was direkte Auswirkungen auf Produktionsanläufe sowie Abrufzahlen der Fahrzeughersteller bei Bosch habe. Gleichzeitig müsse das Unternehmen hohe Summen in diese technologischen Innovationen investieren. Den Stellenabbau wolle man „so sozialverträglich wie möglich gestalten“, sagte Hölzl.
Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall plant Bosch weitere „Kostensparmaßnahmen“. Etwa würden in mehreren Bereichen alle Arbeitsverträge mit 40 oder 38 Stunden auf die 35-Stunden-Woche zurückgestuft. Die Gewerkschaft erklärte, dass „der Entgeltverlust von bis zu 15 Prozent betrifft rund 2.300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten“.
Der Geschäftsführer des Bereichs Mobility Solutions der Bosch-Gruppe, Frank Sell, sagte: „Die Ankündigung des Unternehmens, Personal in diesem Ausmaß zu reduzieren, ist für die Mitarbeiter ein Schlag ins Gesicht“. Erst im Juli letzten Jahres habe die Geschäftsführung in einer Vereinbarung mit dem Gesamtbetriebsrat der Mobilitätssparte betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2027 ausgeschlossen. Sell kritisierte: „Schon im Mai 2024 wurde in vier verschiedenen Geschäftsbereichen ein Personalabbau von insgesamt ca. 2.200 Mitarbeitern in Deutschland vereinbart. Gerade mal sechs Monate später sollen weitere 3.800 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen“.
Der Betriebsratsvorsitzende des Bosch Werks in Hildesheim, Stefan Strömer, sagte: „Das Werk Hildesheim hat sich die Transformation von Verbrenner-Produkten hin zu Zukunftsprodukten der E-Mobilität über viele Jahre hart erarbeitet.“ Weiter sagte er: „Wenn an diesem Standort nun tatsächlich Personal abgebaut werden soll, wäre das ein fatales Signal für alle Standorte, die diese Transformation noch vor sich haben“.
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Quelle: ZDF