Der US-Autobauer Ford will bis zum Jahr 2027 in Deutschland 2.900 Stellen abbauen und will auch die Kosten senken. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Werk in Köln wegfallen, wie das Unternehmen am Mittwoch (20.11.) mitteilte. Insgesamt will Ford in Europa den Abbau von 4.000 Stellen anpeilen, 800 davon in Großbritannien und 300 in anderen EU-Staaten.

In Köln ist die Europazentrale von Ford, und dort werden zwei Elektroauto-Modelle gebaut. Nach Betriebsratsangaben hat Ford in Köln derzeit rund 11.500 Arbeitsplätze. Das heißt, dass jede vierte Stelle in Köln bei Ford gestrichen werden könnte. Insgesamt hat der US-Autobauer nach Konzernangaben in Deutschland rund 15.000 Stellen.

Im Bereich der Autos hat Ford in den vergangenen Jahren hohe Verluste gemacht, erklärte das Unternehmen. In diesem Bereich seien die Kosten der Umstellung auf Elektroautos hoch. Außerdem verwies man auf Stromer-Konkurrenten und strenge CO2-Emissionsziele. Solche Vorgaben sind aus Sicht von Ford ein Hemmschuh für das separate Geschäft mit Verbrennungsmotoren.

Die Betriebsräte erklärten, dass sie „kein Verständnis“ dafür haben, dass Ford Arbeitsplätze „vernichtet“. In den letzten Jahren hat es mehrere Runden gegeben, in denen Tausende Stellen gestrichen wurden. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Benjamin Gruschka, erklärte: „Die Belegschaft braucht eine langfristige Perspektive. Immer weiterer Personalabbau ist keine nachhaltige Geschäftsstrategie.“ Er erklärte zudem, dass die Stellenkürzungen verkündet wurden, ohne den Gesamtbetriebsrat vorher zu informieren. „Diese Missachtung der Sozialpartnerschaft haben wir so in Deutschland noch nicht erlebt“, sagte Gruschka.

Der Betriebsrat wolle kämpfen und einen „verlässlichen Plan für die Belegschaft – sonst wird es ruppig“.

Quelle: ZDF