In Afrika sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union (Africa CDC) seit Jahresanfang 1.100 Menschen an einer Infektion mit dem Mpox-Virus gestorben. Alleine in der letzten Woche wurden demnach 50 Todesfälle im Zusammenhang mit der Krankheit gemeldet.
Die meisten Todesopfer gab es laut CDC-Chef Jean Kaseya in der Demokratischen Republik Kongo, dem Ausgangspunkt des Ausbruchs. Insgesamt seien in Afrika seit Januar dieses Jahrs etwa 42.000 Krankheitsfälle gemeldet worden. Die Zahl der Länder, in denen das Virus nachgewiesen wurde, stieg zuletzt auf 18 der insgesamt 55 afrikanischen Staaten.
Kaseya sagte, dass dies „zu viel“ sei. „Wir können so nicht weitermachen.“ Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich bei der Bekämpfung von Mpox mehr zu engagieren und die dafür zugesagten Mittel unverzüglich freizugeben. Ohne schnelle „konkrete Maßnahmen“ werde die Epidemie „außer Kontrolle“ geraten, warnte er. Er forderte unter anderem Schnelltests zum Erkennen des Virus.
Mitte August hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite wegen Mpox ausgerufen. Das Virus hatte sich 2022 vorwiegend in Afrika unentdeckt ausgebreitet. Vor zwei Jahren kam es dann zu einem globalen Ausbruch, bei dem wohlhabende Länder schnell mit Pockenimpfstoffen aus ihren Beständen reagierten, afrikanische Staaten aber weniger Impfstoff bekamen, als ihnen zugesagt wurde.
Das Mpox-Virus verursacht üblicherweise Symptome wie Fieber, Hautausschlag, Läsionen und Muskelschmerzen, die bis zu vier Wochen anhalten können. Es wird durch einen engen Kontakt übertragen. Die meisten Menschen erholen sich, ohne medizinisch behandelt zu werden. Erstmals wurde das Virus 1958 bei Laboraffen in Dänemark nachgewiesen.
Quelle: ARD