Der Bürgermeister von Sylt, Nikolas Häckel ist abgewählt worden. Am Sonntag (29.09.) haben die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Sylt den parteilosen Politiker für eine Abwahl ausgesprochen. Rund 4.342 waren dafür, 860 waren dagegen. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Häckel: „Ich bin entspannt: Hätte ich heute tatsächlich gewonnen – gegen all die Leute, die hier gegen mich waren – das hätte keinen Spaß gemacht.“ Ihn hat die Abwahl nicht überrascht. Er sei darauf vorbereitet gewesen, sagte er.
Kommunalpolitiker hatten am 18. Juli mit einer Mehrheit von 28 Ja- zu 4-Nein-Stimmen beschlossen, ein Abwahlverfahren gegen den hauptamtlichen Bürgermeister von Sylt einzuleiten und dass er bis zu dieser Abstimmung sein Amt nicht weiter ausüben darf. Mindestens 20 Prozent aller Wahlberechtigten mussten für die Abwahl votieren. Das entsprach 2.487 Stimmen.
Die Kommunalpolitiker haben Häckel unter anderem die jahrelange Haushaltsmisere, fehlende Kommunikation, mangelhaftes Vertrauen sowie Unzuverlässigkeiten bei seiner Verwaltungsarbeit vorgeworfen. Vertreten wird Häckel durch seinen Stellvertreter, Carsten Kerkamm (CDU). Er ist seit Februar krankgeschrieben. Schon im Sommer 2023 hatte er seine Amtsgeschäfte für mehrere Wochen nicht wahrnehmen können. Der 50-jährige Sylter führt die Verwaltung auf der Nordseeinsel seit 2015 und wollte nach überstandenem Burnout wieder zurück ins Rathaus kommen.
Wird jetzt der Gemeindeabstimmungsausschuss das Ergebnis bei seiner Sitzung feststellen, was am 2. Oktober passieren wird, dann wird Häckel in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Laut Gemeindeordnung muss dann eine Neuwahl spätestens sechs Monate nach dem Abstimmungsergebnis erfolgen, heißt es. Dies wäre im 1. Quartal 2025.
Quelle: ZDF
