In Dresden ist die zweithöchste Hochwasser-Alarmstufe ausgerufen worden. Denn am Mittwochmorgen (18.09.) hat die Elbe dort die Sechs-Meter-Marke erreicht. Nach Angaben des Landeshochwasserzentrums gilt seit 8 Uhr die Alarmstufe 3.
Das bedeutet für die Anwohner, dass bebaute Fläche, überörtliche Straßen und Schienenwege überschwemmt werden können. Am Pegel Schöna im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge galt diese Stufe schon. Dort wurde am Morgen ein Pegelstand von 6,56 Metern erreicht. Im Laufe des Tages soll der Pegel weiter steigen, aber in der Nacht soll er wieder sinken. Demnach wird nicht erwartet, dass das Hochwasser die Alarmstufe 4 erreichen wird. Diese gilt ab sieben Metern.
Jetzt bereitet sich Brandenburg auf die mögliche Wasserwalze vor. Die Krisenstäbe befinden sich in Alarmbereitschaft. Bürger sind im Einsatz, um ihre Häuser vor möglichen Schäden durch das drohende Hochwasser an der Oder zu bewahren. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte dem RBB: „Wir hoffen auf das Beste, aber bereiten uns auf das Schlimmste vor.“ Am kommenden Sonntag (22.09.) wird in dem Bundesland ein neuer Landtag gewählt.
In Ratzfdorf, wo die Oder Deutschland erreicht, gebe es im Gegensatz zum Oderhochwasser aus dem Jahr 1997 inzwischen einen Deich, sagte Woidke. Es gebe Vorkehrungen für Spundwände. In Sachsen rechnet Umweltminister Wolfram Günther (Grünen) nicht mit einem größeren Hochwasser, auch wenn dort die Elbe ein Teil des Hochwassers aus Tschechien abfließt. Er sagte gestern (17.09.), dass die Pegelstände niedriger seien als zwischenzeitlich befürchtet. Doch es gibt keine Entwarnung.
Im Süden und Osten von Bayern sollte sich die Lage weiter entspannen. So sanken die Wasserstände der Sempt im Landkreis Erding sowie der Donau in Passau unter die Richtwerte für die zweithöchste Warnstufe 3. An der Isar in Niederbayern ist das Wasser hingegen noch angestiegen. In Landshut ist der Richtwert der Meldestufe 3 überschritten worden.
Quelle: SPIEGEL