In der Nähe des Generalkonsulats in der Münchener Innenstadt hat gestern Morgen (05.09.) gegen 9 Uhr ein junger Mann aus einem alten Gewehr Schüsse ab. In der Nähe waren das NS-Dokumentationszentrum, die Pinakotheken, die Technische Universität und der Königsplatz. Es kam zu einem Schusswechsel mit der Polizei und der junge Mann wurde tödlich verletzt. Die Polizei sperrte die Gegend weiträumig ab.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Polizei und Generalstaatsanwaltschaft München um einen 18-jährigen Österreicher. Sie gehen von einem „einem terroristischen Anschlag auch mit Bezug zum Generalkonsulat“ aus, erklärten die Ermittler. Zum Motiv sagte der Innenminister von Bayern, Joachim Herrmann (CSU): „Nach den noch laufenden Ermittlungen müssen wir davon ausgehen, dass möglicherweise ein Anschlag auf das israelische Generalkonsulat geplant war.“
Wenn jemand vor dem israelischen Konsulat mit einem Gewehr schießt, sei dies mit „hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall“. Nach Angaben von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR ist der mutmaßliche Schütze erst vor Kurzem nach Deutschland eingereist.
Nach Angaben der österreichischen Polizei war der junge Mann vorher verdächtig worden, sich „religiös radikalisiert“ zu haben, im Internet „einschlägig aktiv“ zu sein und sich für Sprengstoff und Waffen zu interessieren. Der 18-jährige Österreicher mit bosnischen Wurzeln aus Flachgau sei im Februar letzten Jahres polizeilich bekannt geworden, erklärte die Polizei in Salzburg. Die Staatsanwaltschaft Salzburg stellte demnach die Ermittlungen gegen den Österreicher ein. Bis mindestens Anfang 2028 galt für ihn ein Waffenverbot. Weiter hieß es, dass er dann nicht mehr polizeilich aufgefallen sei.
Bei der Langwaffe des Täters handelt es sich nach Polizeiangaben um einen „Karabiner älterer Bauart mit angebautem Bajonett“. Hinweise auf weitere Verdächtige hatten die Ermittler zunächst nicht; es wurden auch keine weiteren Menschen verletzt.
Quelle: ZDF