Im russischen Grenzgebiet zur Ukraine hat auch die Region Belgorod den Notstand ausgerufen. Die Lage in der Region soll nach Angaben des Gouverneurs Wjatscheslaw Gladkow ziemlich schwierig und angespannt. Vorher wurde nach dem Einmarsch ukrainischer Truppen in das Gebiet Kursk einen Ausnahmezustand ausgerufen.
Der sogenannte regionale Notstand ermöglicht es jetzt, weitere Mittel freizugeben für den Schutz der Bevölkerung, so Gladkow. Das heißt auch, dass Rettungs- und Sicherheitskräfte der Bewohner auch gegen ihren Willen in Sicherheit gebracht werden können. Es gebe jeden Tag Beschuss zur ukrainischen Seite, sagte der Gouverneur weiter. Es gebe Tote und Verletzte unter den Zivilisten und zerstörte Häuser. Wegen der Situation habe man sich entschlossen, mit sofortiger Wirkung den regionalen Ausnahmezustand über das gesamte Gebiet Belgorod zu verhängen „mit einem anschließenden Appell an die Regierung, einen föderalen Notstand auszurufen.“
Belgorod ist schon seit Langem immer wieder Ziele von ukrainischer Seite angegriffen. Im letzten Jahr rückten dort zeitweise selbsternannte Freiwilligenverbände ein, in denen auch Russen auf ukrainischer Seite kämpfen. Letzte Woche hatten sich ukrainische Soldaten kurzzeitig im Dorf Poros im Gebiet Belgorod aufgehalten, das an die Region Kursk grenzt. In der Region Kursk wurden auch wieder Drohnen- und Raketenbeschuss gemeldet.
Das ukrainische Militär ist Anfang August in die an der Staatsgrenze liegende russische Oblast eingedrungen und hat nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Quadratkilometer unter seiner Kontrolle gebracht. Doch unabhängig lässt sich das nicht.
Quelle: ARD