Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Das berichtet die „Welt am Sonntag“ unter Berufung der bisher veröffentlichten Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA).
Demnach sind mit 115.682 Asylanträgen 20 Prozent weniger Anträge gestellt worden als im ersten Halbjahr im letzten Jahr. Trotz dieses Rückgangs bleibt Deutschland weiterhin der Spitzenreiter in der EU. Die meisten Asylanträge stammen von Syrien mit 29 Prozent, gefolgt von Afghanen mit 18 Prozent und Türken mit 10 Prozent.
In der EU sowie in Norwegen und der Schweiz sind die Zahl der Asylanträge mit 499.470 Anträgen stabil geblieben. Die EUAA verzeichnete dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahreshalbjahr einen Rückgang um zwei Prozent, trotz der zuletzt verabschiedeten Migrationsabkommen zwischen der EU und Tunesien sowie Ägypten.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser erklärte im April, dass sie erste Erfolge einer konsequenten Asylpolitik sehe. Bei den Grenzkontrollen seien seit Oktober 2023 Hunderte Schleuser festgenommen und mehr als 17.000 unerlaubte Einreisen verhindert worden, erklärte sie.
In den anderen EU-Ländern habe es mehr Asylanträge gegeben. In Spanien gab es ein Plus in den ersten sechs Monaten von zwei Prozent, in Italien gab es ein Plus von 32 Prozent und in Griechenland gab es ein Plus von 77 Prozent. Die wenigsten Asylanträge wurden in Ungarn, der Slowakei und Malta gestellt.
Quelle: ARD