Der türkische Nationalspieler Merih Demiral wird von der UEFA für zwei Spiele gesperrt. Damit wird der 26-jährige Innenverteidiger nicht beim Viertelfinalspiel gegen die Niederlande morgen (06.07.) nicht dabei sein. Auch für das mögliche EM-Halbfinale wäre er gesperrt.

Demiral habe „die allgemeinen Verhaltensgrundsätze nicht eingehalten, die grundlegenden Regeln des guten Benehmens verletzt, Sportereignisse für Kundgebungen nicht-sportlicher Art genutzt und den Fußballsport in Verruf gebracht“, begründete die UEFA am Freitag (05.07.) ihre Entscheidung.

Der Grund für die Sperrung ist der, dass der türkische Innenverteidiger bei seinem Torjubel, beim Achtelfinalspiel der EM gegen Österreich, mit beiden Händen den Wolfsgruß gezeigt hat. Das ist das Handzeichen der „Grauen Wölfe“, einer nationalistischen und rechtsextremistischen Bewegung. Nach Angaben des Bundesverfassungsschutz wird diese Geste unter anderem genutzt, um politische Gegner öffentlich zu provozieren. In Deutschland ist sie nicht strafbar, doch von der Politik gab es schon immer wieder Forderungen über ein Verbot.

Demiral selbst sagte, dass dahinter keine „versteckte Botschaft“ gesteckt habe. „Wir sind alle Türken, ich bin sehr stolz darauf, Türke zu sein, und das ist der Sinn dieser Geste“, sagte er. „Ich wollte einfach nur demonstrieren, wie sehr ich mich freue und wie stolz ich bin. Es wird hoffentlich noch mehr Gelegenheiten geben, die Geste zu zeigen.“ Die UEFA-Disziplinarkommission hat ihre Entscheidung auf die Artikel 11, Absätze b) und c), gestützt.

Quelle: Kicker