Russland hat als Reaktion auf das Ausstrahlungsverbot von seinen staatlichen Medien über 80 Medien in Europa auf eine Schwarze Liste gesetzt. Die Ausstrahlung von Programmen und der Zugang zu den Webseiten der Medien wurde blockiert, teilte das russische Außenministerium auf seiner Webseite mit.

Auch deutsche Medien sind betroffen. Darunter sind das Nachrichtenmagazin „SPIEGEL“, „Die Zeit“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. In Österreich ist sogar der ORF betroffen. Auch der deutsch-französische Kulturkanal ARTE steht auf der Liste. Frankreich ist mit neun gelisteten Unternehmen am stärksten von russischen Sanktionen in der EU betroffen.

Im Mai hatten die EU-Staaten gegen die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die Regierungszeitung Rossiskaja Gaseta, die Plattform Voice of Europe sowie die kremlnahe Zeitung Iswestija Sanktionen beschlossen. Dazu gehört auch ein Nachrichtensender. Sie sind damit in der kompletten EU gesperrt. Weiterhin dürfen die Medien und ihre Mitarbeiter in der EU arbeiten. Die Sperrung trat gestern (25.06.) in Kraft.

Das russische Außenministerium begründete die Sperrung der europäischen Medien einerseits als Reaktion auf die Maßnahmen der EU, andererseits mit der angeblichen Verbreitung von Falschinformationen über Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. Sollte die Europäische Union die Beschränkungen gegen die russischen Medien aufheben, seien auch die Russen bereit, über eine Aufhebung ihrer Sperrung nachzudenken.

Kritische Medien in Russland haben es schwer. Sie werden entweder blockiert oder ganz eingestellt, wenn sie kritisch gegen Kreml-Machthaber Wladimir Putin und seine Regierung berichtet wird. Nur mithilfe von VPN-Servern sind die blockierten Webseiten verfügbar. Viele Journalisten sitzen in Russland wegen angeblicher Diskreditierung der russischen Armee in Haft.

Quelle: HORIZONT