Axel Springer hat angekündigt, dass die Redaktionen und Verlagsbereiche von „Auto Bild“ und „Computer Bild“ von Hamburg nach Berlin verlegt werden sollen. Sie sollen ab dem 1. Januar 2025 in das übergreifende, neue Kompetenzcenter „Tech & Mobility“ der „Bild“-Gruppe kommen. In Hamburg bleiben die Redaktionen der „Bild“ Hamburg und den Norden, die „Welt“ und „Ein Herz für Kinder“.

Springer versucht diesen Wechsel von Hamburg nach Berlin mit Vorteilen zu verkaufen. „Wir stärken die umfassende Expertise unserer Redaktionen und verbinden sie enger mit ‘Bild’. Das gilt vor allem für unsere Tests und unsere Rolle als Kaufberater“, erklärten die beiden Chefredakteure der „Auto Bild“ und der „Computer Bild“, Robin Hornig und Dirk General-Kuchel. „Zukünftig werden wir unsere redaktionellen Inhalte für noch mehr Menschen informativ und unterhaltsam verfügbar machen.” Beide versprachen, „dass die beiden Titel als Marken eigenständig bleiben werden – “digital wie Print“.

Die beiden Chefredakteure werden dann an Claudius Senst, CEO der „Bild“-Gruppe, dann berichten. Aus der Chefredaktion der „Bild“ soll der stellvertretende Chefredakteur Timo Lokoschat das Zusammenspiel der Marken und den strategischen Ausbau verantworten und das gemeinsam mit dem Chef Digital Officer bei „Bild“ , Nikolaus Glasmacher.

Kritik vom Umzug der beiden Magazine kommt vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV). Man forderte alle Arbeitsplätze der beiden Titel erhalten zu lassen. „Es ist erschreckend, dass von Springer keine Arbeitsplatzgarantie abgegeben wird“, sagte der Geschäftsführer der DJV-Nord, Stefan Endter. „Der lange geplante Gemeinschaftsbetrieb von ‘Computer Bild’ und ‘Auto Bild’ ist gerade ein halbes Jahr alt und nun kommt das Aus. So geht man nicht mit zum Teil langjährig bewährten Journalistinnen und Journalisten um.“ Der Bundesvorsitzende des DJV, Mika Beuster, sieht in den Plänen gar „Mathias Döpfners allein am Profit ausgerichtete Handschrift“. Es geht wohl nur noch um rücksichtslose Gewinnmaximierung auf Kosten der Beschäftigten. „Auch im Falle eines Umzugs nach Berlin verlangen wir von Springer für alle Beschäftigten von ‘Computer Bild’ und ‘Auto Bild’ den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. In Zeiten moderner Kommunikationstechnik können Redakteurinnen und Redakteure auch von Hamburg aus für Berlin arbeiten“, sagte Beuster.

Quelle: DWDL