Der ehemalige Bundesumweltminister und CDU-Politiker Klaus Töpfer ist im Alter von 85 Jahren am vergangenen Wochenende gestorben. Eine Sprecherin der Bundes-CDU bestätigte die Berichte der Zeitungen „Neue Westfälische“ und dem „Westfalen Blatt“. Töpfer starb nach kurzer, schwerer Krankheit.
Töpfer war der zweite Umweltminister von Deutschland, aber der Erste, der das Amt nachhaltig prägte. Über Jahrzehnte galt er als das grüne Gewissen der CDU; bis ins hohe Alter wurde er nicht müde, eine nachhaltige Politik anzunehmen.
Klaus Töpfer wurde im Jahr 1938 in Schlesien geboren und kam nach dem Zweiten Weltkrieg nach Höxter in Westfalen. Den Weg in die Politik schlug er in den 1970er-Jahren im Saarland ein, wo er einen Posten in der Staatskanzlei übernahm. Später wurde er in Rheinland-Pfalz erster Staatssekretär und danach Landesminister für Umwelt und Gesundheit, bevor er dann in die Bundespolitik wechselte.
Zwischen 1987 und 1994 war Töpfer Bundesumweltminister. Infolge der Atomkatastrophe von Tschernobyl im April 1986 forderte er schon zwei Jahre später eine Zukunft ohne Kernenergie, aber auch mit weniger fossilen Energien. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Umweltministers blieben Umweltschutz und Nachhaltigkeit seine Themen. Im Jahr 1996 vertrat Töpfer, als er Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau war, Deutschland bei der UN-Habitat-Konferenz in Istanbul. Von 1998 bis 2006 war Töpfer Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen.
Zuletzt lebte er mit seiner Frau in Höxter.
Die amtierende Bundesumweltministerin Steffi Lemke würdigte ihren Amtsvorgänger. Die Grünen-Politikerin schrieb auf der Plattform X: „Mit Klaus Töpfer verlieren wir einen unserer großen Umweltpolitiker.“ Er habe für das Aussöhnen von Ökologie und Ökonomie gestanden und die internationale Umweltpolitik geprägt. Sie sei dankbar für jede Begegnung mit ihm. CDU-Chef Friedrich Merz nannte Töpfer auf X „einen verdienten Politiker und streitbaren Kämpfer für die Nachhaltigkeit“. Er habe „die Umwelt- und Klimapolitik unseres Landes und international maßgeblich geprägt“, schrieb Merz weiter auf X.
Quelle: ARD