Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einem angeblich vereitelten Mordanschlagsversuch den Chef seiner Leibwache entlassen. Der Präsident veröffentlichte gestern (09.05.) ein Dekret zur Entlassung von Serhij Leonidowitsch Rud aus dem Amt des Leiters der Abteilung für Staatsschutz der Ukraine. Im Erlass stand keine Gründe für den Personalwechsel auf dem hochsensiblen Posten.
Anfang dieser Woche hatte der ukrainische Geheimdienst SBU erklärt, dass ein vom russischen Geheimdienst FSB gesteuertes „Netzwerk von Agenten“ zerschlagen wurde. Sie sollten „die Ermordung des ukrainischen Präsidenten vorbereiten“, heißt es. Die Pläne dieser Gruppe waren, dass sie Soldaten aus dem Umfeld von Selenskyj rekrutieren wollten, um ihn dann „als Geisel zu nehmen und zu töten“. Zwei Mitglieder der Staatsgarde seien vom FSB rekrutiert worden und hätten geheime Informationen an Moskau weitergegeben. Den Angaben zufolge standen die Offiziere im Rang von Obersten.
Um diese Vorwürfe zu bekräftigen, hat der SBU einen Mitschnitt eines angeblich abgehörten Telefonats, in dem die Offiziere 50.000 Dollar für die Beteiligung am Attentat an Selenskyj geboten wurden.
Serhij Leonidowitsch Rud hatte die Abteilung, die für die persönliche Sicherheit des ukrainischen Präsidenten und anderer hochrangiger Regierungsmitglieder und deren Familien zuständig, seit dem Jahr 2019 inne. Russland hat den ukrainischen Präsidenten seit Beginn des Angriffskriegs im Visier. Nach Angaben aus Kyjiw richteten sich schon mehrere Mordversuche gegen Selenskyj und andere ukrainische Regierungsvertreter.
Quelle: ZDF