Im Juni 2023 wurde bekannt, dass die SPD Opfer eines Cyberangriffs wurde. Damals wurden die E-Mail-Konten der Sozialdemokraten des Parteivorstands gehackt. Wie nun die Bundesregierung mitteilt, macht man die Einheit des russischen Militärgeheimdienstes GRU für diesen Cyberangriff verantwortlich.
„Staatliche russische Hacker haben Deutschland im Cyberraum angegriffen“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock heute (03.05.) am Rande ihrer Australien-Reise. Sie kündigte zudem Konsequenzen an. Das Auswärtige Amt leitet die Ermittlungen.
Laut der Außenministerin sind die Ermittlungen der Bundesregierung, die in der Diplomatensprache „Attributierungsverfahren“ genannt werden, jetzt abgeschlossen. „Wir können diesen Angriff vom letzten Jahr heute eindeutig der Gruppe APT28 zuordnen, die vom russischen Geheimdienst GRU gesteuert wird“, sagte Baerbock auf Nachfrage. „Das ist völlig inakzeptabel und wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.“
Welche Konsequenzen das sein werden, sagte die Ministerin nicht. In solchen Fällen ist es üblich, dass der Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellt wird, um offiziell zu protestieren. In ähnlichen Fällen hat es schon früher Sanktionen der EU gegen Einzelpersonen oder Einrichtungen gegeben. Denkbar sind auch Reiseverbote oder das Einfrieren von Vermögen.
An den Ermittlungen der Bundesregierung waren nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit dem Verfassungsschutz, dem Bundesnachrichtendienst und dem Militärischen Abschirmdienst alle deutschen Geheimdienste beteiligt. Die Attacke auf die SPD soll nach bisherigen Informationen ein Teil der Kampagne der Gruppierung APT28 in mehreren europäischen Ländern gewesen sein, die gegen Regierungsstellen, aber auch gegen Untersehnehmen gerichtet ist, die die Energieversorgung, die IT, Rüstung oder mit Luft- und Raumfahrt zu tun haben.
Die Gruppierung AT28 war auch an einer Cyberattacke auf den Deutschen Bundestag verantwortlich und später in den USA auf eine Attacke auf die Demokratische Partei.
Quelle: Heise