Heute (09.04.) hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2023 vorgestellt. Schon vorab wurde bekannt, dass die Anzahl der Straftaten, die von der Polizei registriert wurden, im Vergleich zum Jahr 2022 gestiegen ist. Und zwar um 5,5 Prozent auf 5,9 Millionen. So viele hatte es zuletzt im Jahr 2016 gegeben. Besonders hoch war der Anstieg bei Raubüberfällen, Messerangriffen und häuslicher Gewalt.
Bei Gewalttaten betrug der Anstieg 8,6 Prozent. Die Anzahl der Tatverdächtigen hat um 7,6 Prozent auf knapp 2,25 Millionen zugenommen. Von diesen Tatverdächtigen besaßen rund 923.269 keinen deutschen Pass.
Die Bundesinnenministerin bezeichnete die Zunahme der Gewalttaten als „überhaupt nicht hinnehmbar“. Es gebe niemals „eine Rechtfertigung für Gewalt“. Sie kündigte ein konsequenteres Durchgreifen der Polizei, ohne „Wenn und Aber“ an.
Die von den Landeskriminalämtern und dem Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestellte Kriminalstatistik (PKS) erfasst das sogenannte Hellfeld. Also alle Straftaten, die bekannt geworden sind und die Polizei in einem Jahr bearbeitet hat. Verdachtsfälle, die vor Gericht landen oder wie am Ende entschieden werden, zählen nicht dazu. Auch das sogenannte Dunkelfeld der Kriminalität fließt nicht in die Statistik ein.
Gerade die Frage, wie intensiv Straftaten verfolgt werden oder wie viele Kontrollen in bestimmten Bereichen stattfinden, kann die Grenze dabei verschieben. Und zwar ohne, dass sich an dem Umfang der tatsächlichen Kriminalität etwas ändert.
Quelle: ZDF