Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben sich im Tarifstreit einigen können. Beim Knackpunkt Arbeitszeiten ist die Bahn der GDL entgegengekommen. Damit endet ein monatelanger Tarifstreit und es gibt von der GDL keine Streiks mehr. Es gibt ein Wahlmodell zur Wochenarbeitszeit für das Schichtpersonal, teilte die Bahn mit. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte, dass die Auseinandersetzung hart war, aber man konnte sich auf einen intelligenten Kompromiss einigen.
Kernelement sei ein innovatives Optionsmodell, mit dem Mitarbeitende im Schichtdienst künftig selbst über ihre Wochenarbeitszeit entscheiden könnten, sagte Seiler. Der Korridor geht bis 2029 von 35 bis 40 Stunden. Seiler sagte entsprechend, dass wer mehr arbeitet, auch mehr verdient.
Daneben wird es eine Lohnerhöhung von 420 Euro in zwei Schritten geben. Ab dem 1. August 2024 gibt es 210 Euro mehr Lohn. Die nächsten 210 Euro gibt es dann ab dem 1. April 2015. Dazu gibt es eine Inflationsausgleichsprämie von über 2.850 Euro, die in zwei Stufen ab März ausgezahlt werden sollen. Eine Friedenspflicht gilt jetzt bis Februar 2026. Der Tarifvertrag läuft für 26 Monate und geht bis zum 31. Dezember 2025; danach folgt eine zweimonatige Verhandlungsphase, in der auch keine Streiks möglich sind.
Streiks sind damit vom Tisch. Bis zum Abschluss der Tarifverhandlungen hatten beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Sowohl die Bahn als auch die GDL und ihr Chef Claus Weselsky hatten sich zuletzt zuversichtlich geäußert, dass es bald zu einer Lösung des Konflikts kommt. Knackpunkt der Tarifverhandlungen war von Beginn an die Absenkung der Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden und das bei gleichem Lohn, den die GDL verlangt. Die Bahn war bei vorherigen Gesprächen bereit, die Arbeitszeit auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich zu reduzieren. GDL-Chef Weselsky lehnte dies aber ab.
Quelle: ZDF