Nach einer Reihe von Sicherheitsmängeln an Boeing-Flugzeugen hat der Konzern entschieden, mehrere wichtige Positionen auszutauschen. Der CEO Dave Calhoun wird seinen Posten zum Jahresende abgeben, ebenso wie der Verwaltungsratsvorsitzende Larry Kellner und der Leiter der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal.
Calhoun betonte, dass die Entscheidung zu seinem Rücktritt allein seine war und er bei der Suche nach einem Nachfolger unterstützen werde. Stephanie Pope wird bereits als Nachfolgerin von Stan Deal bestimmt. Steve Mollenkopf wurde als neuer Vorsitzender des Verwaltungsrats vorgeschlagen.
Die US-Flugbehörde FAA hat umfassende Überprüfungen angeordnet, nachdem es zu einer Serie von Zwischenfällen bei Boeing-Flugzeugen kam. Dies beinhaltet eine Inspektion der Produktionsstätte nahe Seattle, wo hauptsächlich 737 Max Flugzeuge hergestellt werden. Ein Defekt an einer Maschine der „Alaska Airlines“ sorgte weltweit für Aufsehen, als während des Fluges eine Tür verloren ging. Weitere Kontrollen deckten lose Teile und lockere Schrauben bei anderen Flugzeugen auf, was Zweifel an der Konstruktion und Zulassungsverfahren des Boeing-Bestsellers aufkommen ließ.
Im Zusammenhang mit den Sicherheitsmängeln steht auch der Zulieferer Spirit AeroSystems im Blickpunkt, den Boeing nun wieder in Eigenregie übernehmen will. Boeing-Finanzchef Brian West betonte die Notwendigkeit, die Qualität der Produktion über die Geschwindigkeit zu stellen, um das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen und die finanziellen Auswirkungen zu mindern.
Dave Calhoun, der als Krisenmanager zu Boeing kam, versuchte den Konzern nach den tragischen Abstürzen von zwei Flugzeugen und dem darauffolgenden Flugverbot für die 737 Max wieder auf Kurs zu bringen. Er hatte zuvor Führungsposten bei The Nielsen Company und der Blackstone Group inne.
Quelle: ARD