Der österreichische Investor René Benko hat Insolvenz angemeldet, wie eine Sprecherin des Innsbrucker Landgerichts bestätigte. Dies geschah, nachdem österreichische Medien darüber berichtet hatten. Der Richter wird voraussichtlich in den kommenden Tagen über den Antrag des Unternehmers entscheiden, der die Immobilien- und Handelsgruppe Signa gegründet hatte. Es wurde betont, dass es sich nicht um eine Privatinsolvenz handelt, entgegen einiger Berichte.
Signa hatte zunächst Hilfe für Galeria Karstadt Kaufhof zugesagt, sich dann aber selbst als insolvent herausgestellt. Die Rechtsvertretung der Republik Österreich hatte zuvor einen Insolvenzantrag gegen den 46-jährigen Benko eingereicht, unter anderem wegen eines noch ausstehenden Zuschusses für die insolvente Holding der Signa-Gruppe.
Benko galt bis vor kurzem als einer der reichsten Österreicher, erreichte 2023 laut dem US-Magazin „Forbes“ einen Höchststand von 6 Milliarden Dollar. Allerdings strich „Forbes“ Benko Anfang Dezember aufgrund der wachsenden Probleme von Signa aus seiner Milliardärsliste. Zu Benkos Unternehmensimperium gehören Projekte wie der Elbtower in Hamburg, das KaDeWe in Berlin sowie die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Trotz des Niedergangs von Signa hatte Benko sich bisher nicht öffentlich dazu geäußert.
Sein Aufstieg begann schon früh, als er als 17-Jähriger beim Ausbau von Dachböden in Innsbruck Geld verdiente. Später stieg er zum Immobilien-Tycoon auf, der mit Wolkenkratzern, Einkaufszentren und anderen Gebäuden in Toplagen zu den Superreichen gehörte. Signa hatte in den letzten Jahren in einer Phase niedriger Zinsen stark expandiert, aber mit steigenden Zinsen, Energiekosten und Baukosten geriet die Gruppe in Schwierigkeiten.
Quelle: ZDF