Heute (06.02.) vor einem Jahr ereigneten sich im Südosten der Türkei verheerende Erdbeben, die nicht nur die Städte zerstörten, sondern auch eine Welle der Kritik an der Regierung auslösten. In Antakya, einer der am stärksten betroffenen Städte, versammelten sich heute Tausende von Menschen, um den Opfern zu gedenken und gleichzeitig ihrer Wut über die angeblich mangelnde Hilfe der Regierung Ausdruck zu verleihen. Sie beschuldigten die Regierung, zu spät Rettungskräfte und Unterstützung geschickt zu haben, und drängten auf einen schnelleren Wiederaufbau.
Die Regierung, insbesondere die AKP unter der Führung von Präsident Recep Tayyip Erdogan, wurde für ihre angebliche Untätigkeit kritisiert. Einige Demonstranten bezeichneten sie sogar als „Mörder„. Auch der örtliche Bürgermeister, Lütfü Savas, der der Oppositionspartei CHP angehört, wurde für sein vermeintliches Versagen verurteilt.
Ein Jahr nach den Erdbeben leiden die Menschen in den betroffenen Gebieten immer noch unter den Folgen. Sie beklagen einen Mangel an Lebensmitteln, Kleidung und anderen Hilfsgütern. Viele sind auf die Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen angewiesen, während die Wasserversorgung immer wieder zusammenbricht. Die Forderung nach einer gerichtlichen Verfolgung der Verantwortlichen für das Versagen bei der Katastrophenhilfe wird immer lauter, da diejenigen, die in den Trümmern zurückblieben, sich allein gelassen fühlen.
Quelle: Tagesschau