Das Auswärtige Amt hat eine russische Desinformationskampagne auf der Plattform X, ehemals Twitter, aufgedeckt. Das Ziel dieser Kampagne war, den Unmut gegen die deutsche Bundesregierung zu verstärken und die Unterstützung für die Ukraine zu unterminieren.
Vom 20. Dezember 2023 an wurde im Auftrag des Referats für strategische Kommunikation im Auswärtigen Amt mit Hilfe von einer speziellen Software die Plattform X analysiert und man stieß dabei auf ein massives Netzwerk von falschen Nutzerkonten, die deutschsprachige Inhalte verbreiteten. Diese Analyse lief bis zum 20. Januar.
Dem Nachrichtenmagazin „SPIEGEL“ liegt die vertrauliche Analyse vor. In diesem Zeitraum wurden demnach mehr als 50.000 gefälschte Nutzerkonten identifiziert, die insgesamt mehr als eine Million deutschsprachige Posts abgesetzt haben. Häufig ist in diesen Posts der Vorwurf aufgetaucht, dass die Bundesregierung die eigene Bevölkerung vernachlässigt, um die Ukraine zu unterstützen. Die Analysten rechnen die Angriffswelle der sogenannten Doppelgänger-Kampagne zu, die im Jahr 2022 bekannt wurde und die auch auf andere europäische Länder zielt. Die falschen Accounts auf X verlinken meist auf Webseiten, die bekannte Nachrichtenmedien imitieren, was dem Inhalt dann Glaubwürdigkeit schenken soll.
X-Besitzer Elon Musk hatte nach der Übernahme, als die Plattform noch Twitter heiß, gesagt, dass er gegen dieses Bot-Problem vorgehen würde. Zum „SPIEGEL“ sagte Lea Frühwirth vom Center für Monitoring, Analyse und Strategie: „Nachdem X unter Elon Musk Schutzmechanismen gegen hasserfüllte und irreführende Inhalte systematisch abgebaut hat, kann der Anstieg solchen Contents nur als erwartbare, logische Konsequenz betrachtet werden.“
Seit längerer Zeit beobachtet das Auswärtige Amt mit mehreren Datenanalysten Debatten zu außerpolitischen Themen in den sozialen Medien. Das Ziel ist es, Einflussnahmeversuche ausländischer Akteure aufzudecken.
Quelle: n-tv