Im November 2023 haben sich Rechtsextreme mit Politikern von AfD, CDU und Wirtschaft in Potsdam getroffen, wo es über Pläne zur Deportation bestimmter Bevölkerungsgruppen aus Deutschland ging. Das hat das Rechercheneunetzwerk Correctiv letzte Woche öffentlich gemacht. Nach Angaben der Politikerin Sahra Wagenknecht kennt sie den Initiator des Treffens, den ehemaligen Zahnarzt Gernot Mörig persönlich und das auch lange.
Laut ihren Angaben hatte Mörig schon vor 10 Jahren Kontakt zu ihr gesucht. Das sagte die Vorsitzende der neuen Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“, am Mittwochabend (17.01.) in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. „Er hat mir mehrfach Mails geschrieben“, sagte sie. Im Jahr 2013 oder 2014 sei der erste Kontakt zustande gekommen. Damals habe Mörig „ein Abendessen mit einem linken Kabarettisten vermittelt“, sagte sie. „Ich war überhaupt nicht bösgläubig, dass der aus der rechten Szene kommt“, sagte sie weiter. Sie habe gar nicht gewusst zu haben, „dass er ein Rechtsradikaler ist“.
Bei dem Kabarettisten habe sich nach Angaben des „Correctiv“-Reporters Markus Bensemann um Volker Pispers gehandelt. Das bestätigte Sahra Wagenknecht in der Sendung dann auch. „Er ist ja nun wirklich ein ehrenwerter Mann, der nichts mit irgendwelchen Rechtsradikalen zu tun hat„, sagte Wagenknecht über Pispers. Bei dem Abendessen sei Mörig auch dabei gewesen.
Sie habe keinen Verdacht geschöpft, weil Mörig sich bei seiner Anfrage „auf einen gemeinsamen Bekannten berufen“ habe. Dieser sei das damalige CDU-Mitglied Max Otte gewesen, „der damals ein Bestsellerautor, ein Starautor“ gewesen sei, wie Wagenknecht es sagte. Später wurde Otte Vorsitzender der Werteunion und 2022 Bundespräsidentschaftskandidat der AfD. Nach dem Abendessen habe sich Mörig „immer wieder gemeldet“, sagte Wagenknecht. Der letzte Kontakt, so sagte sie, sei „auf jeden Fall schon Monate, vielleicht Jahre her“.
Quelle: ZDFheute