In Taiwan laufen derzeit die Präsidenten- und Parlamentswahlen. Rund 19,5 Millionen Menschen sind aufgerufen worden, wählen zu gehen und über die Zukunft des ostasiatischen Inselstaats zu entscheiden. Der Wahlkampf wurde unter anderem von Spannungen zwischen China und Taiwan bestimmt. Wer die Wahl gewinnt, wird auch darüber entscheiden, wie sich das Verhältnis zur Volksrepublik entwickeln wird.
Die für eine Unabhängigkeit Taiwans stehende demokratische Fortschrittspartei (DPP) ist für die kommunistische Führung in Peking separatistisch, auch wenn sie eine offizielle Unabhängigkeitserklärung nicht beabsichtigt. Präsidentin Tsai Ing-wen darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Stattdessen tritt jetzt für die DPP der 63-jährige Lai Ching-te an. Bisher ist er Vizepräsident gewesen.
Die Konkurrenten sind unter anderem von der Konservativen Kuomintang und der Taiwanischen Volkspartei. Sie wollen mehr Kontakt zu China über Wirtschaft, Kultur und Tourismus aufbauen. Doch, mit der Voraussetzung, dass die Demokratie in Taiwan erhalten bleibt.
Peking sieht in Taiwan eine abtrünnige Provinz und will eine „Wiedervereinigung“, notfalls mit militärischen Mitteln. Schon länger demonstriert Peking fast jeden Tag mit Kampfjets, die in Taiwans Luftverteidigungszone eindringen, seine militärische Macht in der Taiwanstraße, der Meerenge zwischen China und Taiwan. Peking hatte im Jahr 2016 mit der damaligen Regierung unter Präsidentin Tsai abgebrochen.
Taiwan hat seine Unabhängigkeit bisher noch nicht erklärt, aber seit Jahrzehnten eine unabhängige, demokratisch gewählte Regierung.
Quelle: ZDFheute