Der Deutsche Bauernverband (BDV) hat die Blockade eines Schiffes kritisiert, in der sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) befunden hat, verurteilt und sich von diesem Vorgang distanziert. Verbandspräsident Joachim Rukwied sagte in einer Mitteilung. „Persönliche Angriffe, Beleidigungen, Bedrohungen, Nötigung oder Gewalt gehen gar nicht. Blockaden dieser Art sind ein No-Go.“ Bei allem Unmut über die Steuerpläne der Regierung respektiert sein Verband die Privatsphäre von Politikern, betonte Rukwied. „Wir sind ein Verband, der die demokratischen Gepflogenheiten wahrt.“ Auch der Generalsekretär des BDV, Bernhard Krüsten, äußerte sich ähnlich. Er sagte dem WDR: „Das geht gar nicht, das ist eine Grenzüberschreitung, eine Verletzung der Privatsphäre.“
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hatte die deutschen Landwirte vorher aufgefordert, sich klar von diesem Vorfall zu distanzieren. Er bezeichnete die Teilnehmer der Blockade als „Fanatiker“ und „Radikalinskis“ mit Umsturzfantasien, denen es nicht um die deutsche Landwirtschaft geht.
Der Bauernverband von Schleswig-Holstein distanzierte sich von dem Vorgehen der Bauern am Fähranleger. Der Präsident des Landesverbandes, Klaus-Peter Lucht sagte: „Wir haben bereits im Vorwege unserer Aktionen klargemacht, dass wir keine Blockadeaktionen planen und unterstützen und Rechtsbrüche und Aufrufe dazu klar ablehnen.“ Weiter sagte er: „Das Bedrängen und Bedrohen von Politikern untergräbt den demokratischen Diskurs und hilft uns bei der Durchsetzung unserer berechtigten Forderungen nicht.“ Gewalt dürfe kein Mittel der deutschen Auseinandersetzung sein.
Gestern Abend (04.01.) hatten Bauern nach Polizeiangaben einen Fähranleger in Schleswig-Holstein blockiert und den Vizekanzler und Wirtschaftsminister am Verlassen des Schiffes gehindert. Etwa hundert Personen sollen nach Polizeiangaben an der Blockade des Anlegers in Schlüttsiel dabei gewesen sein. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass sich der Minister dann entschieden habe, auf dem Schiff zu bleiben und zurück Richtung Hallig Hooge zu fahren.
Quelle: n-tv