Claus Weselsky, Chef der Lokführergewerkschaft GDL, plant nach einem 24-stündigen landesweiten Streik, der heute Abend (07.12.) beginnt und bis morgen (08.12.) dauert, eine längere Streikpause bis zum neuen Jahr. Gestern Abend (06.12.) hat er im Interview mit dem MDR gesagt: „Wir führen diesen Streik am Donnerstag und Freitag durch, und das wird der letzte für dieses Jahr sein.„
Weiter sagte er, dass es bis zum 7. Januar keine Streiks geben wird. Die Gewerkschaft hatte die Verhandlungen mit der Bahn nach der zweiten Runde als gescheitert erklärt. Der kurzfristig für Mittwoch angekündigte Warnstreik beginnt heute Abend um 22 Uhr im Personenverkehr und schon um 18 Uhr im Güterverkehr. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler nannte den Streik „verantwortungslos und egoistisch„, besonders da er kurz vor dem Winterbeginn und dem Fahrplanwechsel stattfindet.
Beim letzten Streik am 15. und 16. November dauerte es 20 Stunden, wodurch rund 80 Prozent der geplanten Fernverkehrsfahrten ausfielen. Die Auswirkungen waren im Regionalverkehr in einigen Bundesländern noch deutlicher zu spüren.
Die GDL fordert in den Tarifverhandlungen einen neuen Vertrag, der die Wochenarbeitszeit von 38 auf 35 Stunden bei gleichem Lohn reduziert. Außerdem strebt sie an, ihren Geltungsbereich bei der Bahn zu erweitern und Tarifverträge auch für Bereiche abzuschließen, in denen bisher keine existieren. Momentan läuft eine Abstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern, deren Ergebnis am 19. Dezember vorliegen soll. Unbefristete Streiks sind nur möglich, wenn 75 Prozent der Abstimmungsteilnehmer für solche Maßnahmen stimmen.
Quelle: ZDFheute