Zwei Jahre früher als geplant wählen die Niederlande heute (22.11.) ein neues Parlament. Grund für diese vorgezogene Wahl war der Bruch der bisherigen Regierungskoalition von Ministerpräsident Mark Rutte. Rutte selbst kündigte danach seinen Rückzug aus der Politik an. Er war mit fast 13 Jahren der am längste regierende Ministerpräsident in den Niederlanden.

Nach den bisherigen Umfragen liegt die Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders vorne. Der bekannte Islamgegner hatte sich im Wahlkampf aus Hoffnung um eine Regierungsbeteiligung betont milde gegeben und zuletzt bei Umfragen aufgeholt. Etwa gleich auf ist die rechtsliberale Volkspartei für Freiheit und Demokratie (VVD) von Noch-Regierungschef Rutte. Deren Spitzenkandidatin Dilan Yeşilgöz kündigte an, sogar mit Wilders eine Regierung bilden zu wollen.

Doch auch das Wahlbündnis zwischen Sozialdemokraten und Grünen werden mit ihrem Spitzenkandidaten, dem ehemaligen EU-Kommissar Frans Timmermans werden Chancen zugerechnet.

Beim Wahlkampf war das Thema Migration einer der großen Themen.

Für eine Regierungsmehrheit im Parlament von Den Haag werden wohl mindestens drei Parteien gebraucht. Die Partei mit den meisten Stimmen wird mit dem Regierungsauftrag beauftragt und da ist alles offen. Doch eins steht schon fest: Die Verhandlungen über eine Koalition wird lang sein.

Erste Prognosen werden kurz nach Schließung der Wahllokale, um 21 Uhr, erwartet.

Quelle: Frankfurter Rundschau