In Belgien tritt Justizminister Vincent Van Quickenborne nach Kritik an seiner Arbeit im Zusammenhang mit der Schießerei in Brüssel, wo vor vier Tagen zwei Schweden getötet wurden, zurück. Er sprach von einem „Riesenfehler“, weswegen er beim Ministerpräsidenten Alexander De Croo seinen Rücktritt eingereicht hat.

Am vergangenen Montag (16.10.) hatte ein 45-jähriger Tunesier zwei Schweden in Brüssel getötet. Er konnte erst flüchten und wurde einen Tag später von der Polizei erschossen. Die Ermittlungen haben ergeben, dass die belgischen Justizbehörden einen Ersuchen Tunesiens, ihn im August 2022 auszuliefern, ignoriert hätten. Van Quickenborne fügte bei seiner Rücktrittsankündigung hinzu: „Ich möchte die volle politische Verantwortung dafür übernehmen.

Wieso der Auslieferungsantrag von dem Richter nicht bearbeitet wurde, ist nicht bekannt. Den Angaben der Justiz zufolge wurden dem Richter im letzten Jahr 31 internationale Auslieferungsanträge übergeben. 30 von denen hatte er bearbeitet, nur den des Attentäters nicht. Nach Angaben italienischer Behörden war schon seit 2016 bekannt, dass er ein Islamist war.

Quelle: Tagesschau