Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die rechtsextreme Gruppe mit dem Namen „Die Artgemeinschaft – germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung“ verboten. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, haben Einsatzkräfte der Polizei am Mittwochmorgen (27.09.) 26 Wohnungen von 39 Vereinsmitgliedern und Räume des Vereins in 12 Bundesländern durchsucht.
Die Innenministerin erklärte: „Mit der ‚Artgemeinschaft‘ verbieten wir eine sektenartige, zutiefst rassistische und antisemitische Vereinigung. Das ist ein weiterer harter Schlag gegen den Rechtsextremismus und gegen die geistigen Brandstifter, die bis heute NS-Ideologien verbreiten.“ Die rechtsextreme Gruppe habe versucht, durch eine „widerwärtige Indoktrinierung von Kindern und Jugendliche neue Verfassungsfeinde heranzuziehen“, sagte Faeser weiter. Die Vereinigung verbinde verschiedene Strömungen der extremen Rechten und gefährde damit die freiheitlich demokratische Grundordnung in besonderem Maße.
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums soll die Mitgliederanzahl bei 150 liegen. Ihr Ziel sei es gewesen, eine rechtsextreme Weltanschauung auszuleben und zu verfestigen. Das sei insbesondere durch die Weitergabe der Ideologie an Kindern und Jugendliche mittels einschlägiger Literatur erfolgt, die zum Teil aus der Zeit der Nationalsozialisten stammt und nur minimal abgewandelt wurde.
Mit dem Betreiben eines vereinseigenen „Buchdienstes“, einer Webseite und Aktivitäten in den sozialen Medien seien auch Nichtmitglieder mit rechtsextremistischem Gedankengut radikalisiert worden.
Von dem Verbot sind auch alle Teilorganisationen der „Artgemeinschaft“ betroffen. Dazu gehörten die sogenannten Gefährtschaften, Gilden, Freundeskreise und das Familienwerk e.V. dazu.
Quelle: ZDFheute