In der Region Bergkarabach im Kaukasus scheint eine Feuerpause vereinbart worden zu sein. Die Behörden der nicht international anerkannten Republik haben einen Vorschlag von russischer Seite akzeptiert, wie die armenische Nachrichtenagentur Armenpress berichtete.
Die Waffenruhe begann heute um 11 Uhr deutscher Zeit und wurde von den Separatisten in Bergkarabach bestätigt. Zusätzlich erklärten sie, dass sie Verhandlungen mit Aserbaidschan über die Integration dieser mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region in das benachbarte und feindliche Aserbaidschan akzeptiert haben. Diese Gespräche sollen morgen (21.09.) beginnen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP.
Vorher hatte der UN-Generalsekretär António Guterres seine „äußerste Besorgnis“ über die Kämpfe in der umstrittenen Kaukasusregion geäußert. Er drängte nachdrücklich auf ein sofortiges Ende der Kämpfe, Deeskalation und striktere Einhaltung des Waffenstillstands von 2020 sowie der Grundsätze des humanitären Völkerrechts.
Trotz dieser Entwicklungen setzt Aserbaidschan seinen Militäreinsatz in der Konfliktregion fort. Das Verteidigungsministerium von Aserbaidschan erklärte, dass die am Dienstag begonnenen militärischen Maßnahmen erfolgreich voranschreiten. Dabei wurden Kampfpositionen, Militärfahrzeuge, Artillerie- und Flugabwehrraketenanlagen sowie andere militärische Ausrüstung „neutralisiert“. Es gibt Berichte, dass dabei auch zivile Infrastrukturen getroffen wurden, aber diese Angaben konnten unabhängig nicht überprüft werden.
Gestern (19.09.) hatte Aserbaidschan einen groß angelegten Militäreinsatz zur Eroberung von Bergkarabach gestartet. Laut pro-armenischen Angaben wurden dabei mindestens 27 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt, darunter Zivilisten und Kinder. In einigen Ortschaften wurden Evakuierungen durchgeführt.
Quelle: ZDFheute