Die Antifa Frankfurt am Main hat rund zwei Monate vor der Landtagswahl in Hessen die Privatadressen aller Kandidaten der AfD veröffentlicht. Auf ihrer Homepage wurde dazu aufgerufen, die Partei „auf militante Weise“ zu begegnen und ihr „das Leben zur Hölle zu machen“. Außerdem werden ein Veranstaltungsort und auch ein Restaurant genannt, in dem sich die AfD-Politiker häufig treffen.
Als Grund für die Aktion nannte die Antifa, dass die rechtsextreme Ausrichtung der AfD vor allem in ihrem Programm und bei den Äußerungen der Politiker sichtbar werde. Es gehe darum, der Partei „Räume streitig“ zu machen. Weiter heißt es: „Wer andere aufgrund eines rassistischen, antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Weltbildes ausschließen, einsperren oder entsorgen will, sollte sich über Gegenwehr und Ausschluss nicht beklagen.“
Die AfD reagierte entsetzt auf diese Veröffentlichung. Ein Sprecher hat rechtliche Schritte angekündigt. Der Co-Landesvorsitzende der AfD Hessen Andreas Lichert erklärte, die Aktion fühle sich an, wie für vogelfrei erklärt zu werden. Lichert selbst ist ziemlich umstritten. Er zählt zum offiziell aufgelösten völkisch-nationalistischen sogenannten Flügel und war Hausverwalter einer Immobilie, die von der „Identitäten Bewegung“ genutzt wurde.
Was ist mit "Antifa" gemeint? Im gesamten Bundesgebiet gibt es eine Vielzahl lokaler Gruppierungen und Initiativen, die sich unter den Begriffen "Antifa" oder "Antifaschistische Aktion" anlassbezogen zusammenfinden oder diese als Namensbestandteil tragen. Oft handelt es sich dabei um lockere, zeitlich begrenzte Verbindungen mit wechselnden Personen, die sich teilweise, aber häufig nicht ausschließlich, im linksextremistischen Aktionsfeld "Antifaschismus" bewegen. Eine Organisation mit festen Strukturen ist die "Antifa" also nicht. Nach Gewalttaten oder Ausschreitungen von Linksextremisten, aber auch bei Aufrufen oder Kundgebungen, die sich gegen "Faschisten" richten, wird häufig von "der Antifa" gesprochen oder es tauchen Gruppierungen auf, die das Wort "Antifa" in ihrem Namen tragen. Auch ist das "Antifa"-Symbol regelmäßig bei Demonstrationen, Veranstaltungen, auf Plakaten oder im Internet zu sehen. Quelle: Bundesverfassungsschutz
Quelle: ZDFheute