Die ProSiebenSat1 Media SE hat bekanntgegeben, dass man 400 Vollzeitstellen abbauen werde. ProSiebenSat1-Chef Bert Habets und die Arbeitnehmervertreter haben sich darauf jetzt einigen können, wie der Konzern umstrukturiert wird. „Der Stellenabbau wird durch ein Freiwilligen-Programm sozialverträglich erfolgen, um betriebsbedingte Kündigungen weitestgehend zu vermeiden. Hierauf hatte sich das Unternehmen in Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern geeinigt“, teilte ProSiebenSat1 mit.
Dieser Stellenabbau fällt damit auch größer aus als der im Jahr 2019. Damals waren es nur 120 Vollzeitstellen. Insgesamt beschäftigt man rund 7.300 Mitarbeiter.
„In einer sich konstant verändernden Medienindustrie ist es nur konsequent, dass wir unsere Strategie neu ausgerichtet haben und dafür auch unsere eigene Aufstellung immer wieder hinterfragen. Zudem müssen wir das vierte Jahr in Folge in einem extrem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld agieren“, sagte Habets. Es sei „daher unumgänglich, dass wir unsere Sach- und Personalkosten deutlich senken. Der Stellenabbau ist eine schwierige, jedoch unternehmerisch notwendige Entscheidung, damit ProSiebenSat.1 seine Ertragskraft steigert und wieder nachhaltig und gesund wachsen kann.“ Dass es nun zu einem größeren Personalschnitt kommt, hatte sich schon seit Monaten abgezeichnet. „Das Restrukturierungsprogramm wird eine deutlich signifikantere Auswirkung auf den Konzern haben als frühere Maßnahmen“, sagte der ProSiebenSat1-Chef schon vor wenigen Wochen. „Wir wollen vor allem da Kosten einsparen, wo es Redundanzen bei Entscheidungen gibt und dadurch Prozesse verzögert werden.“
Der schwächelnde Werbemarkt belastet den Medienkonzern sehr. Habets hatte schon die Dividende an die Aktionäre drastisch gekürzt. Das löse einen massiven Kursrutsch der Aktie aus. Doch inzwischen hat sich die Aktie auch wieder erholt, weil einer der beiden Großaktionäre ihre Beteiligungen an der Sendergruppe erhöht hat. Dazu zählt auch der Medienkonzern „Media for Europe“ des verstorbenen Unternehmers und Politikers Silvio Berlusconi.
Quelle: MEEDIA