Der Fernsehsender Fox News hat US-Präsident Joe Biden in seiner Abendsendung als „Möchtegern-Diktator im Weißen Haus“ bezeichnet. Die Einblendung auf dem Bildschirm wurde am Dienstagabend (13.06.) gezeigt, als der Sender über die Anklage gegen den ehemaligen US-Präsident Donald Trump in der Dokumentenaffäre berichtete. Danach sind Mitschnitte im Internet viral gegangen.

Die Headline heiß: „Möchtegern-Diktator spricht im Weißen Haus, nachdem er seinen politischen Rivalen festnehmen ließ“. Dabei waren auf dem geteilten Bildschirm Biden links und Trump rechts zu sehen. Biden sprach aus dem Weißen Haus, Trump von seinem Golfclub im Bundesstaat New Jersey. Das Weiße Haus regierte mit einem Seitenhieb auf die Wortwahl des rechtskonservativen Senders: „Es gibt wahrscheinlich etwa 787 Millionen Dinge, die ich darüber sagen kann„, sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre zu den Journalisten. Sie wollte nicht weiter auf das Thema eingehen. Die Zahl 787 Millionen war eine Anspielung auf die Summe, die Fox News wegen Verleumdungsvorwürfen an den Wahlmaschinenhersteller Dominion zahlen musste. Im April musste Fox News nach falschen Wahlbetrugsvorwürfen gegen Dominion im Zusammenhang mit der US-Präsidentschaftswahl 2020 zur Zahlung von 787,5 Millionen Dollar bereit, um in letzter Minute einen Prozess zu verhindern.

Auch die US-Medien kritisierten die Wortwahl von Fox News. Als eine „ungewöhnliche starke“ Wortwahl bezeichnete die „New York Times“ die Headline. Der Nachrichtensender CNN bezeichnete die Headline als „schockierend unehrlich“. Auch die „Washington Post“ sprach von einer „erschreckenden“ Wortwahl. Eine Sprecherin von Fox teilte den US-Medien mit: „Die Bildunterschrift wurde sofort entfernt und angesprochen.

Quelle: n-tv.de