Ein Berufungsgericht hat das Urteil gegen Frankreichs ehemaligen Präsidenten Nicolas Sarkozy wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme bestätigt. Das Gericht in Paris hielt in seinem Urteil an der Verurteilung des 68-Jährigen in erster Instanz zu drei Jahren Haft fest, von der ein Jahr mit einer elektronischen Fußfessel zu Hause verbüßen. Die anderen beiden Jahren sind zur Bewährung ausgesetzt worden.
Die Verteidigerin von Sarkozy kündigte nach der Entscheidung des Berufungsgerichts an, in Revision zu gehen. „Die Justiz ist manchmal ein sehr langer und schwieriger Weg, wir befinden uns noch am Anfang dieses Weges und dieser setzt sich fort“, sagte die Anwältin Jacqueline Laffont. „Nicolas Sarkozy ist unschuldig, was die ihm vorgeworfenen Taten angeht.“ Man werde sämtliche Rechtsmittel ausschöpfen, heißt es. „Wir geben diesen Kampf nicht auf, der ein gerechter Kampf ist angesichts eines besonders ungerechten Urteils“.
In diesem Verfahren geht es genauer gesagt darum, dass der ehemalige Präsident im Jahr 2014 über seinen langjährigen Anwalt Thierry Herzog versucht haben soll, von dem Juristen Gilbert Azibert Ermittlungsgeheimnisse in einer anderen Affäre zu bekommen. Im Gegenzug wurde Azibert Unterstützung bei der Bewerbung um einen Posten in Monaco angeboten. Im Kern habe dieses Verhalten die Unabhängigkeit der Justiz gefährdet, argumentierte die Anklage.
Quelle: ZDFheute.de