Die Gewerkschaften rufen am heutigen 1. Mai deutschlandweit zu Kundgebungen und Demonstrationen auf. Das diesjährige Motto des Dachverbands DGB lautet „Ungebrochen solidarisch“. Von DGB heiß es: „Die Welt ist im Krisen-Dauermodus: Energiekrise, Klimakrise, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflation und die Auswirkungen der Corona-Pandemie erzeugen Unsicherheit und stürzen viele Menschen in existenzielle Sorgen.“
Vom DGB heiß es weiter: „Wir Gewerkschaften stehen an ihrer Seite.“ Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi wird auf einer Hauptveranstaltung am Mittag in Köln sprechen. In Koblenz wird bei einer Kundgebung Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet.
Die Gewerkschaft Verdi betont die Rolle erfolgreicher Tarifpolitik zur Sicherung der Reallöhne. „Nach drei Jahren Corona-Pandemie und den durch die hohe Inflation verursachten Reallohnverlusten fordern die Beschäftigten die Wertschätzung ihrer Arbeit und starke Tariferhöhungen zur Sicherung ihrer Einkommen ein“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke in einer Vorabmitteilung. Er verwies außerdem darauf, dass „beachtliche Lohnzuwächse“ erzielten worden seien, wie bei der Deutschen Post, in der privaten Energiewirtschaft, bei Banken-Gesellschaften.
Der Vorsitzende der IG-Metall, Jörg Hofmann, drängt auch auf mehr Investitionen in die Qualifikation von Beschäftigten. „Die ökologische und digitale Transformation verlangt neue, teilweise andere Qualifikationen als die im erlernten Beruf erworbenen“, sagte Hofmann. Es sei deswegen auch wichtig, einen Spurwechsel im Berufsleben zu fördern, durch Zeit, Geld und Angebote für eine zweite Ausbildung. Deshalb dürfen für Hofmann die Themen Qualifizierung und zweite Berufsausbildung auch nicht mit Verweis auf die Schuldenbremse in Frage gestellt oder gar unter ein Spardiktat gestellt werden.
Auch der Klimawandel und die Energiekrise, der Umbruch in der industriellen Produktion weg von fossilen Rohstoffen, Bildung, Armutsbekämpfung sowie Lohn- und Arbeitsmarktpolitik dürfen auch Diskussionsthemen sein.
Heute wird es auch zahlreiche Demonstrationen der linken und örtlich auch der rechten Szenen geben. Die Polizei in Berlin hat heute alleine nach eigenen Angaben 6.300 Beamte im Einsatz. Schon am Wochenende hatten Randalierer in Berlin-Mitte zahlreiche Autos und Fensterscheiben demoliert.
Quelle: ZDFheute.de