Wenige Tage nach der Panne mit den Abiturprüfungen in NRW gab es nun ein Datenleck im Geschäftsbereich des Schulministeriums.

Dieses Leck wurde auf einem Server der „Qualitäts- und Unterstützungsagentur – Landesinstitut für Schule NRW“ (QUA-LiS) entdeckt. Der Hinweis soll von Spezialisten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gekommen sein, sagte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums. Offenbar hatten Mitglieder des „Chaos-Computer-Clubs“ (CCC) die Schwachstelle initial aufgespürt, wie der Deutschlandfunk unter Berufung der Hacker-Vereinigung berichtet. Der CCC hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer Nichtregierungsorganisation in Sachen IT-Sicherheit entwickelt, schreibt der „Spiegel“. Mitglieder des CCC suchen regelmäßig nach Sicherheitslücken und melden diese dann an die zuständigen Behörden.

Auf dem Server der QUA-LiS hätten Schulen ganzjährig die Möglichkeit, die Funktionsfähigkeit schulischer Hard- und Software testen können, berichtet das Schulministerium. Lehrkräfte können so jederzeit darauf zugreifen. So hat über dieses System die Möglichkeit bestanden, 500 Nutzerdaten einer anderen, internen Arbeitsplattform der QUA-LiS NRW auszulesen, etwa die Nutzernamen und die E-Mail-Adressen.

Doch der CCC berichtete dem Deutschlandfunk noch von einem weitaus größerem Leck: Demnach seien Daten von rund 3.700 Personen frei zugänglich gewesen, darunter auch Telefonnummern. Die Zugriffsmöglichkeiten auf diese Daten seien umgehend nach dem bekanntwerden des Lecks, was letzte Woche schon passierte, unterbunden worden, teilte das Schulministerium mit. Die Nutzer sind entsprechend informiert worden und sollten ihre Passwörter ändern.

Die zuständige Schulministerin von NRW, Dorothee Feller, ordnete an, dass alle IT-Prozesse des Landesinstituts jetzt auf den Prüfstand gestellt werden sollen. „Wir schauen uns hier alles ganz genau an. Diese Analyse hat absolute Priorität. Es muss hier Klarheit geben, wie es zu der Schwachstelle kommen konnte“, sagte die CDU-Politikerin in einem Statement.

Quelle: SPIEGEL.de