Die Pläne für den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) sind aus der Sicht von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke und dem Präsidenten von Union Berlin Dirk Zingler bisher nicht optimal kommuniziert worden. Das haben der Aufsichtsratschef der DFL und Zingler in einem gemeinsamen Interview mit der „Welt am Sonntag“ eingeräumt.
Zingler übte Kritik am Bundesliga-Rivalen Hertha BSC, bei dem nach dem Abschied von Lars Windhorst das Unternehmen 777 Partners als neuer Investor eingestiegen ist. „Wir haben bei uns in Berlin leider das übelste Beispiel vor der Haustür, was Investoren im deutschen Fußball betrifft“, sagte der Union Berlin Präsident. „Das macht das ganze Thema insofern kaputt, weil es zeigt, wie es eigentlich nicht laufen sollte. Fußball wird dort zur Handelsware.“ Das Unternehmen aus den USA will in die Hertha 100 Millionen Euro investieren.
Die Hertha ist nach dem Bundesligaspiel gestern (14.04.), was sie 2:5 gegen Schalke 04 verloren haben nun Tabellenletzter und mit dem neuen Geld sollen Verbindlichkeiten abbezahlt werden. Die Partnerschaft mit Lars Windhorst wurde nach gut drei Jahren voller Missverständnisse im Streit beendet. 375 Millionen Euro wurden ohne sportlichen Fortschritt ausgegeben.
Die geplante Minderheitsbeteiligung eines Investors bei der Deutschen Fußball-Liga und die erhofften Milliardeneinnahmen durch den Verkauf eines Teils der Medienrechte verteidigten Watzke und Zingler in diesem Interview. Ein Investor würde ein Recht erwerben, das nach 20 Jahren wieder erlösche, erklärte Watzke. „Der bekäme ja nicht einmal eine Gegenleistung von Dauer“, sagte er weiter.
Beide Funktionäre haben auch unterstrichen, es könne nicht über den Abgang von Stars aus der Bundesliga geklagt werden und gleichzeitig der Einstieg eines Investors kritisiert werden. „Wer fordert, Stars wie Haaland zu kaufen und zu halten, der muss auch wissen, dass dann zwangsläufig die Erlöse gesteigert werden müssten und dies wahrscheinlich auch eine deutliche Erhöhung – unter anderem – der Eintrittspreise nach sich ziehen würde“, sagte der Boss von Borussia Dortmund. „Alles würde viel, viel teurer für die Fans. Es geht natürlich nicht, internationale Topstars zu halten oder zu kaufen und gleichzeitig die Stehplatzkarte nur acht Euro kosten zu lassen.“
Quelle: n-tv.de