Den Auftritt hat sich Alexej Pawlowsky, der russische Botschafter in Australien anders vorgestellt. Der Botschafter war am Montag (20.03.) zu Gast in einer Sendung beim öffentlich-rechtlichen Sender ABC. Dort hat Moderatorin Sarah Ferguson dem Botschafter Fragen bezüglich des Ukraine-Kriegs gestellt. Und der Botschafter antwortete so wie man es von einem russischen Politiker gewohnt ist, mit Putinischer Propaganda. Ferguson, die sich gut auf das Interview vorbereitet hat, ließ dem Diplomaten dessen Propaganda jedoch nicht einfach durchgehen und stellte ihn ungewöhnlich klar zur Rede.
Zu Beginn des Gesprächs fragte die ABC-Moderatorin des russischen Botschafters: „Sie sind hier in Australien und genießen die Vorteile einer freien und offenen Gesellschaft. Wie können Sie damit leben, wenn Sie das repressive, diktatorische Putin-Regime repräsentieren?“ Der Botschafter lachte und Ferguson antwortete: „Sie finden es lustig?“ – Dann antwortete der Botschafter: „Was ich lustig finde, ist Ihre Art, ein Interview zu beginnen.“ Es sei eine ziemlich direkte Frage, sagte Ferguson, woraufhin der Botschafter erwiderte: „zu Direkt“.
Auf die Frage der Journalistin, warum Russland Tausende ukrainische Zivilisten getötet habe, antwortete der Botschafter nicht direkt. Da er immer wieder das Wort „Spezialoperation“ verwendete, korrigierte Ferguson ihn mehrfach mit dem Wort „Krieg“. Das sorgte dann für dicke Luft im Studio. Der Russe, der verärgert war, sagte dann: „Sie müssen das nicht jedes Mal wiederholen.“ In dem Interview wirkte der russische Botschafter öfters mal ziemlich hilflos. Auch seine Äußerungen, dass die Ukraine kein souveräner Staat sei, korrigierte die Journalistin sofort.
Der Botschafter soll laut der Moderatorin auch behauptet haben, dass die Australier eine „Gehirnwäsche“ bekommen haben und deswegen die Ukraine unterstützen würden. Als Ferguson dem Botschafter erklärte, dass der Angriffskrieg eine kriminelle Handlung sei und man keiner Gehirnwäsche unterzogen sein müsse, um das zu verstehen, bekam sie wieder keine Antwort von dem Russen.
Wer sich das Interview anschauen will, auf YouTube ist es zu sehen:
Quelle: n-tv.de, YouTube.com, abc.net.au