Zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat Kremlchef Wladimir Putin die besetzten Gebiete der russischen Armee in der Ukraine besucht. Wie der Kreml in der Nacht mitteilte, hatte Putin die von schweren Kämpfen zerstörte Stadt Mariupol besucht. Es war, so der Kreml, ein „Arbeitsbesuch„.
Nach seiner Ankunft in einem Hubschrauber habe er sich bei einer Rundfahrt über die Lage der Stadt informiert und sich auch mit Bewohnern der Stadt unterhalten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der stellvertretende Regierungschef Marat Chusnullin habe Putin über den Stand der Wiederaufbauarbeiten informiert. In einer vom russischen Militär aufgebauten Neubausiedlung habe er zudem eine Familie in ihrem Haus besucht. Auch am Yachtclub und am Theatergebäude habe sich der Kremlchef aufgehalten, berichtet die Agentur Interfax. Nach wochenlangen und heftigen Kämpfen wurde Mariupol schwer zerstört.
Das russische Staatsfernsehen hat Bilder des 70-Jährigen am Steuer eines Autos gezeigt. Am Rande waren auch Zerstörungen an Gebäuden zu sehen. Diese Videos konnten aber nicht ratifiziert werden. Chusnullin sagte: „Die Menschen beginnen, in die Stadt zurückzukehren„. In Mariupol gebe es wieder Straßenbeleuchtung und Busverkehr. Das Staatsfernsehen zeigte dem Bericht zufolge auch den Besuch von Putin in der Philharmonie der Stadt, wo der Präsident auf einem Stuhl in einem Saal Platz nahm.
Am Samstagnachmittag (18.03.) hatte Putin die annektierte Halbinsel Krim besucht. Das Staatsfernsehen zeigte Bilder, auf denen er bei der Eröffnung einer Kunstschule für Kinder in Sewastopol zu sehen war. Außerdem hatte Putin ein Kinderferienlager besucht, das an der Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Chersons auf dem heutigen Stadtgebiet von Sewastopol liegt, und Kindern Geschichte näherbringen soll.
Quelle: n-tv.de